Naturkosmetik - Kosmetik aus dem Garten

Schöllkraut

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Chelidonium maius

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - Schöllkraut - Chelidonium maius

Vom Schöllkraut wurde viel Kurioses erzählt. So liest man in vielen alten Kräuterbüchern, daß Schwalben mit dem Milchsaft des Mohngewächses ihren Jungen die Augen öffneten oder sie damit von Blindheit befreiten. Der Römer Plinius behauptete, der botanische Name des Krautes käme vom griechischen "Chelidon", der Schwalbe. Drum hieß es in Deutschland auch "Schwalbenkraut".

Eine andere Interpretation war, das Schöllkraut begänne zu blühen, wenn die Schwalben kämen, und welke, wenn sie wieder abflögen. Aber das glaubten die Alten selbst nicht so ganz: "...neben dem bezeugt der tägliche Augenschein, daß die Schell-Wurtz durch das ganze Jahr grünet und blühet."

Möglicherweise kommt der Name "Chelidonium" vom griechischen "kelido", "beflecken". Der beim Abbrechen der Pflanze austretende gelbliche Saft wird an der Luft schnell rötlich und färbt die Haut braun.
Andere vermuten, der Name käme vom lateinischen "Coeli donum", was übersetzt "Geschenk des Himmels" bedeutet. Für manche Frau ist es das bestimmt. So schrieb Theodore Zuingeri in seinem "Theatrum botanicum" 1744: "Schellkraut an die Orte öfters gerieben, da man nicht gern Haar hat, vertreibt es."

 Bildquelle: Ernst Klett Verlag - SchöllkrautDer Schweizer Kräuterpfarrer Johann Künzle, einstudierter Mann, war der gleichen Ansicht. Künzle riet auch, den Saft des Schöllkrauts auf Warzen und Hühneraugen zu tupfen, das bringe sie schnell zum Verschwinden. Die heilige Hildegard von Bingen, Seherin und Heilerin im zwölften Jahrhundert, empfahl Schöllkrautsaft ebenfalls bei Warzen und Geschwüren.

Schöllkraut wächst wild in ganz Europa. Man findet die Pflanze auf Schutthalden und an mit Stickstoff angereicherten Stellen in der Nähe menschlicher Behausungen. Das Kraut wird von April bis September gesammelt, der Wurzelstock im Oktober und November ausgegraben. Der gelbe Milchsaft schmeckt scharf, ist ätzend und in höherer Dosis giftig.

Aus Schöllkraut läßt sich auch eine Spülung gegen Schuppen und fettiges Haar herstellen. Dazu übergießen Sie eine Handvoll Kraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud abkühlen und seihen dann ab; spülen Sie damit Ihr Haar nach dem Waschen, massieren Sie die Kopfhaut gut! Nur bei blondem Haar sollten Sie das nicht tun; es verfärbt sich.

Schöllkraut hilft auch bei fettiger und unreiner Haut. Dazu tränken Sie mit der Spülung ein Tuch und legen es aufs Gesicht.

Schöllkraut in der Naturmedizin

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