Früher
bildete sie - zusammen mit dem Weizen - die Grundlage der menschlichen Nahrung.
Abbildungen der Gerste fand man schon in ägyptischen Grabstätten.
Und noch vor zweiJahrhunderten hieß es bei uns: "Es wird in keiner
Landschaft der ganzen Christenheit die Gerste mehr in der Küche und denen
Speisen genutzet, denn in unserem Deutschlande, und wäre wohl zu wünschen,
daß wir bey derselben und dergleichen gemeinen und bekannten Speisen
blieben, und uns damit ließen begnügen, so werden wir ohne allen
Zweifel vieler Kranckheiten entladen seyn, die wir durch den unmäßigen
Überfluß unserem Halse zuziehen."
Heute ist die Gerste vom Speisezettel fast ganz gestrichen. So verschwand auch ihre medizinisch-kosmetische Anwendung. Früher trank man Wasser, in dem Gerste gekocht worden war, bei Erkältungen sowie bei Magen- und Halserkrankungen; man tränkte Tücher damit, die auf Geschwüre und Entzündungen gelegt wurden. " Wer unter den Augen eine scharfe Räude hat, die sich bald von dem Wind schärfet, der siede Gersten in Wasser, seyhe es durch ein Tuch, wasche sich sänfftlich unter den Augen mit dem Wasser, also daß es lau sey, und thu das offt, so bekommt sein Haut ein gute Farb, und wird sanfft und lind."
Besorgen Sie sich Gerstenmehl aus dem Reformhaus! Saatgetreide, das man auch kaufen kann, ist meist gebeizt und damit nicht ungefährlich. Vermischen Sie neunzig Gramm des Mehls mit dreißig Gramm im Wasserbad ganz leicht erhitztem Honig. Schlagen Sie ein Eiweiß steif und rühren Sie es unter die Mehl-Honig-Mischung! Nein, das kommt nun nicht in den Backofen, sondern in Ihr Gesicht. Diese Maske wirkt gegen Mitesser und hilft bei erweiterten Poren. Nach einer halben Stunde waschen Sie den Brei mit viel lauwarmem Wasser wieder ab.
Übrigens steht Gerste bei manchen noch täglich auf dem Speiseplan. Sie wissen nur nichts davon. Ein großer Teil des käuflichen Kaffee-Ersatz-Pulvers wird aus gekeimter und gerösteter Gerste hergestellt. Doch der überwiegende Teil der Gerste wird zum deutschen Nationalgetränk verarbeitet - zum Bier.
Naturkosmetik
© PhiloPhax
Internet - Holzgerlingen
Autor:
Philipp Lohberg
Weitere Publikationen finden Sie unter Lauftext.de