Naturheilkundler lieben die Ringelblume. Ihre Heilwirkung beim Aufbau zerstörten Gewebes ist inzwischen auch den strengsten Medizinern bekannt. Sie kann keine Wunder bewirken, aber bei schlecht heilenden Wunden gibt es kaum ein besseres Mittel als den frisch gepreßten Saft der Pflanze. Man findet sie fast überall, auf Schuttplätzen wie in Gärten, an Wegen und Zäunen. Im Sommer während der Blütezeit wird sie gesammelt.
Schon früh diente die Blume auch der Schönheit. Ein altes Rezept sagt: "Wenn man die Ringelbluhmen an die Wartzen reibt, daß sie feucht werden, alsdenn mit Pferdeharne abwäscht, von sich selbst trocknen läßt, und solches drey oder vier mal verrichtet, fallen die Wartzen hinweg."
Das funktionert sogar - sicherlich besser als ein anderes Hausmittel, das Vergraben von Schweinsfüßen bei Neumond. Wenn Sie an Warzen oder Hühneraugen leiden, kommen Sie allerdings auch ohne "Pferdeharne" aus. Versuchen Sie es mit Ringelblumentinktur! Sie legen eine Handvoll der Blüten und Blätter in einen halben Liter medizinischen Alkohol. Nach ein paar Wochen an einem warmen Platz ist die Tinktur fertig. Sie tupfen sie häufig auf die Hautstellen.
Im ausgehenden Mittelalter färbten sich besser gestellte Damen der Gesellschaft
die Haare mit "in Laugen gesottener Ringelblume" gelb.
Die
heilige Hildegard von Bingen empfahl einen Teig aus dem Saft der Ringelblume
und Mehl zur Behandlung von Kopfgrind und "felligem" Kopf. Auch
ein einfaches Rezept für eine Wundsalbe findet sich in ihrem Nachlaß:
Ringelblumenblüten werden mit Fett, Speck und Butter sanft geköchelt.
Dann wird die Pflanze abgefiltert. Das erstarrte Fett, in dem die Inhaltsstoffe
gelöst sind, streicht man auf die Wunde.
Gegen unreine Haut hilft eine Kompresse, die mit einem Tee aus Ringelblumen getränkt wurde. Dazu übergießen Sie zwei Eßlöffel getrockneter Ringelblumenblüten mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Wenn Sie nach fünf Minuten abseihen, haben Sie einen Frauentee, der bei schwachem Magen aber mit viel Vorsicht genossen werden sollte.
Ringelblume in der Naturmedizin
Naturkosmetik
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Internet - Holzgerlingen
Autor:
Philipp Lohberg
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